Julia Tärrer und Marcel Prast berichten über die Gründung der Logether GmbH, die Arbeit im eigenen Unternehmen und sprechen über ihre Stärken und Schwächen.
Wann entstand erstmals die Idee, etwas Eigenes zu gründen?
Marcel: Eine wirkliche Idee gab es nie. Ich habe damals für eine andere Firma im Bereich Fahrzeugüberführung als Geschäftsführer gearbeitet und wusste einfach, dass ich meine eigene Firma in dem Bereich gründen möchte – also hab ich’s einfach gemacht.
Wie seid ihr auf den Namen Logether gekommen? Wer war der Ideengeber?
Marcel: Das war Julia – sie hat sich um den kreativen Teil der Namensfindung und die Entwicklung eines Logos gekümmert.
Julia: Das war ein wirklich langer Prozess. Tagelang habe ich mich damit beschäftigt und unzählige Ideen gesammelt. Irgendwann habe ich dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen und Marcel die Vorschläge gezeigt. Als ich ihm alle Namen vorlas, unterbrach er mich bei Logether und sagte: “Das ist er, das ist unser Firmenname”.
Was waren eure größten Ängste und Bedenken vor dem Schritt der Gründung?
Marcel: Ich glaube Ängste sind nur Mauern, die man sich selber setzt. Ich hatte also keine Angst, die Logether GmbH zu gründen, sondern eher Respekt vor diesem Schritt.
Julia: Nicht ganz unwichtig ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass Marcel schon jahrelang selbstständig war und gewisse Erfahrungen mitbrachte. Und das er einfach ein Macher-Typ ist.
Auf was seid ihr besonders stolz und was waren eure größten Erfolge?
Marcel: Die erste Millionen € Umsatz war für uns auf jeden Fall ein Meilenstein. Aber auch das Wachstum von Logether und insbesondere die steigende Mitarbeiterzahl. Unsere Fahrer waren dann nicht mehr nur in Leipzig, sondern an vielen Standorten deutschlandweit für uns im Einsatz
Julia: Ja definitiv! Ein weiterer Meilenstein war natürlich auch der Umzug in unser jetziges Leipziger Büro und damit gleichzeitig auch die Vergrößerung der Räumlichkeiten. Außerdem können wir auch stolz darauf sein, dass wir die mitunter schwierige Zeit der Corona-Pandemie vergleichsweise gut überstanden haben. Natürlich mussten auch wir uns anpassen, Standorte schließen und Mitarbeiter entlassen. Wie einige andere Unternehmen in unserer Branche, mussten wir aber zum Glück keine Insolvenz anmelden. Wir haben die Krise im Gegensatz zu einigen anderen Unternehmen der Fahrzeugüberführung strategisch besser gemeistert. Darauf können wir auf jeden Fall stolz sein!
Was ist euch bei der Unternehmensführung besonder wichtig?
Julia: Ich habe 3 Punkte, die mir sehr wichtig sind: eine transparente und offene Kommunikation, die Wertschätzung der Mitarbeiter und ein Teamgefühl innerhalb der Logether zu schaffen, obwohl unsere Angestellten, insbesondere unsere Fahrer meist alleine unterwegs sind.
Marcel: Ich persönlich finde wichtig, immer ein offenes Ohr für unsere Mitarbeiter zu haben. Ich versuche, zu jedem Einzelnen einen persönlichen Draht aufzubauen und Ansprechpartner zu sein – egal für welche Themen. Ich möchte unseren Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie jederzeit zu mir bzw. uns kommen können.
Was sind eure Ziele? Wo seht ihr die Logether GmbH in 5 Jahren?
Julia: Generell wollen wir wieder auf das Niveau kommen, was wir vor der Corona-Pandemie hatten. Haben wir das erreicht, gilt es weiter zu wachsen – dazu gehört sowohl die Akquirierung neuer Fahrer und Auftraggeber, als auch der Ausbau unseres Leipziger Standortes.
Marcel: Ein weiteres Ziel ist es, unsere jetzigen Erfolgskriterien – also die, die uns in den letzten vier Jahren zu dem gemacht haben, was wir heute sind – beizubehalten und weiter auszubauen. Außerdem streben wir die vollständige Digitalisierung aller Unternehmensprozesse an.
Was sind eure Aufgaben bei Logether?
Marcel: Das ist gar keine so leichte Frage, denn als Unternehmer kann man nicht direkt einen Aufgabenbereich benennen, für den man nicht verantwortlich ist. Aber: Im Grunde bin ich für das gesamte operative Geschäft, inklusive der Leitung und Überwachung aller Dispositionsprozesse, zuständig.
Julia: Bei mir sind es auch mehrere Bereiche: Ich bin zuständig für das Personalmanagement, einschließlich des gesamten Bewerbungsprozesses, das Marketing und Controlling, aber auch für die strategische Ausrichtung der Logether GmbH. Zusätzlich gehören aber zur Führung eines eigenen Unternehmens auch nicht so spaßige Aufgaben, wie das Abheften oder Sortieren von Dokumenten. Auch das muss gemacht werden.
Welche Tätigkeit macht euch am meisten Spaß?
Marcel: Bei mir sind es das logische Denken und die Optimierungsprozesse bei der Tourenplanung innerhalb der Disposition. Als Unternehmer und Geschäftsführer steht für mich selbstverständlich die Erhöhung der Effizienz im Vordergrund. In diesem Zusammenhang machen mir das optimale Kombinieren von Touren und das vorausschauende Denken bei der Planung und Disposition der Fahrten am meisten Spaß.
Julia: Bei mir ist es tatsächlich alles, was mit Menschen zu tun hat. Ob Personalrecruiting, Mitarbeiterführung oder Personalentwicklung – ich liebe den Kontakt und Austausch mit Menschen, unseren Bewerbern, Angestellten und Geschäftspartnern. Aber natürlich macht mir auch die Unternehmensführung und das strategische Denken sehr viel Spaß.
Was sind eure Stärken?
Marcel: Ich würde sagen einerseits das optimale bzw. effiziente Planen und Kombinieren von Touren, andererseits aber auch die hohe Belastbarkeit. Wenn es notwendig ist, dann arbeite ich auch gern noch abends nach 20 Uhr. Außerdem habe ich eine sehr hohe Konzentrationsfähigkeit, die mir erlaubt, viele Stunden am Stück – auch mal mehrere Tage hintereinander – fokussiert zu arbeiten.
Julia: Ich denke, zu meinen Stärken zählt auf jeden Fall auch mein Perfektionismus. Außerdem kann ich Aufgaben in kurzer Zeit konzentriert und sehr effizient erledigen. Wofür Andere einen Tag brauchen, brauche ich nur 4 Stunden. Außerdem fällt es mir leicht, mich in andere Menschen hineinzuversetzen. Meine Grundausbildungen als Wirtschaftspsychologin und systemischer Coach helfen mir da wirklich sehr! Jedes Mitarbeitergespräch profitiert von diesem Grundwissen. Aber insgesamt finde ich, dass Marcel und ich uns mit unseren Stärken und Schwächen wirklich sehr gut ergänzen!
Mit was könnt ihr gar nicht umgehen?
Marcel: Tatsächlich kann ich nicht damit umgehen, wenn jemand mein System durcheinander bringt. Wenn zum Beispiel unsere Putzfrau meine Dokumente, die ich auf drei Stapel sortiert habe, auf einen Stapel räumt. Für sie ist das Chaos, für mich hat das aber System.
Julia: Ich kann mit frühem Aufstehen nicht umgehen – das ist überhaupt nicht meins.
Wie verbringt ihr eure Freizeit am liebsten?
Julia: Tatsächlich haben wir recht wenig Freizeit als Selbstständige. Aber wenn wir freie Zeit haben, dann unternehmen wir auch gern mal was.
Marcel: Wir lieben es, einfach mal rauszukommen, mit unserer Hündin Mira irgendwo hinzufahren oder unsere Familie und Freunde zu treffen.
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